In einigen Hundeschulen bzw. bei einigen Hundetrainern ist die Futterbelohnung verpönt. In der Begründung heißt es dann, „der Hund soll die Befehle ausführen weil Ihr es sagt, und nicht weil er etwas dafür bekommt“. Ich persönlich sehe das anders.
Das Fressen ist eines der wichtigsten Grundelemente, also der beste Motivator, und zwar für alle Lebewesen. Warum soll ich also dann den Hund nicht mit Futter belohnen, für eine Sache die er gut macht? Wir Menschen erfüllen unsere „Aufgaben“ ja auch lieber mit der richtigen Motivation.
In jeder Sparte in der mit Tieren gearbeitet wird, vom Löwen bis zum Delphin, geht alles nur über Futterbelohnung, denn ohne diese würde kaum ein Trainer etwas erreichen. Auch für unsere Hunde ist das ein riesen Ansporn, „Befehle“ gerne und bereitwillig auszuführen.
Die beim Training verwendeten Leckerlis sollten allerdings von der täglichen Futterration abgezogen werden, damit Sie keinen „Rollmops“ aus Ihrem Welpen machen. Auch sollte die Belohnung so groß bzw. klein sein, dass Ihr Liebling nicht erst lange darauf rum kauen muss um es schlucken zu können.
Das Prinzip der Futterbelohnung ist relativ einfach. Macht der Hundewelpe seine Sache gut, bekommt er etwas, wenn nicht hat er ganz einfach Pech gehabt. Der Vorteil bei der Erziehung von Welpen ist, dass diese sehr Lern- und Wissbegierig sind. Mit der richtigen Motivation lernen sie umso schneller. Die kleinen brauchen die Bestätigung für ihr richtiges Verhalten. Wenn dies dann auch noch mit einem tollen Leckerli belohnt wird, ist die Freude umso größer. Ihr werdet staunen wie schnell dieser „Naseweis“ z.B. „Sitz“ lernt, wenn er weiß das es dafür einen tollen Cracker gibt. Wie bei jedem Training eines Hundes, ist das Timing für Erfolg und Misserfolg entscheidend. Ein kleines Beispiel: Ihr gebt Eurem Hundewelpen das Kommando „Sitz“. Sofort nachdem sich dieser hingesetzt hat bekommt er das Leckerli, dass Ihr schon parat in der Hand halten sollten. Wenn Ihr erst in der Tasche kramen müsst, kann es leicht sein das der Welpe von irgendetwas abgelenkt wird und wieder aufsteht. Bekommt er dann sein Leckerli, wird er diese Belohnung mit allem möglichen verbinden, aber sicher nicht mehr mit dem vorangegangenen „Sitz“.
Zu jeder „fressbaren“ Belohnung ist es wichtig, auch ein verbales Lob auszusprechen. Im Laufe der Zeit werden die Futterbelohnungen immer unregelmäßiger und weniger. Das verbale Lob sollte aber nie ausbleiben, auch nicht wenn Ihr glaubt er kann schon alles, oder weil aus „Hänschen“ „Hans“ geworden ist. Je weniger Ihr den Welpen tadelt und je mehr Ihr ihn lobt, umso freudiger wird die kleine „Fuß hupe“ lernen. Damit Ihr den kleine aber nicht überfordert, solltet Ihr lieber mehrere kleine Trainingseinheiten über den Tag verteilen. Hundewelpen können sich noch nicht sehr lange auf eine Sache konzentrieren. Manchmal ist „weniger einfach mehr“. Mit viel Geduld und Konsequenz kommt Ihr beide bald ans Ziel. Vergesst aber bitte nicht das Spielen mit dem Welpen, denn auch das ist neben dem ganzen Training sehr wichtig. Mit der richtigen Motivation werdt Ihr schnell feststellen, wie viel Spaß Ihr beim Training mit Eurer Fellnase haben werdet.
Claudia Schechinger
zertif. HundepsychologinnTR®