Nachdem der kleine Hundewelpe nun eingezogen ist, und sich an seine neue Familie und Umgebung gewöhnt hat, ist der Kontakt zu anderen Hunden wichtig. Ihr wollt ja schließlich in Zukunft ruhige und stressfreie Spaziergänge mit Eurem Hund haben. Am besten eignet sich hierfür eine Welpenspielstunde. Nahezu jede Hundeschule bietet diese Spielstunden an. In guten Hundeschulen sind diese Gruppen auch nicht zu groß, und die Welpen passen Größen- sowie altersmäßig zusammen. Je mehr verschiedene Rassen sich in der Spielstunde befinden umso besser. Hier lernen die Hundewelpen, dass z.B. ein Hund mit Hängeohren und langem Fell, eine ganz andere Gesichtsmimik hat, wie ein kurzhaariger mit Stehohren. Die besten Voraussetzungen also, um den richtigen Umgang mit den verschiedenen Artgenossen zu lernen. Ein guter Hundetrainer wird auch einschreiten, sollte das Spiel einmal zu grob werden. Bei Sprüchen wie „da muss er selber durch“ oder, „das machen die unter sich aus“, solltet Ihr hellhörig werden und diese Hundeschule am besten meiden. Diese Trainer haben nicht wirklich eine Ahnung von Hunden und ihrem Lernverhalten. Euer Welpe lernt dabei nur, dass er bei Euch keinen Schutz findet. Was zur Folge hat, dass keine vernünftige Bindung zu Euch entsteht, und der Kleine glaubt das er sich völlig Schutzlos selber überlassen ist.
Natürlich werdet Ihr auch bei Euren täglichen Spaziergängen auf andere Hunde treffen. Aber Vorsicht, der weit verbreitete Irrglaube das Euer Dreikäsehoch einen sogenannten „Welpenschutz“ hat, stimmt nicht. Ein schlecht sozialisierter Hund nimmt keine Rücksicht auf Alter oder Geschlecht seiner Artgenossen. Somit kann es leicht passieren, dass Euer kleiner Welpe mächtig verprügelt wird. Was leider meistens zur Folge hat, das er fortan den Kontakt zu anderen Hunden meidet. Je nach Charakter und Selbstbewusstsein Eures Lieblings, kann es durchaus sein das Ihr dann einen „Leinenpöbler“ neben euch herführt. An ruhige Ausflüge ist dann mit diesem „Rambo“ nicht mehr zu denken. Aber auch bei sonst verträglichen Hunden, hat die kleine Fellnase keine „Narrenfreiheit“ wie sie oft beschrieben wird. Wird es dem anderen Vierbeiner zu bunt, wird der Welpe auch hier eins auf den Deckel kriegen. Erkundigt euch immer schon im Voraus wie verträglich der andere Hund ist. Vermeidet bitte auch, dass Euer kleines Fellbündel zu Hunden rennt die angeleint sind. Dies gilt übrigens auch für den erwachsenen Hund. Es hat immer einen Grund, warum diese Hunde nicht freilaufen dürfen. Sei es weil er unverträglich mit seinen Artgenossen ist, oder einfach nur nicht gut erzogen. Jede schlechte Erfahrung die der Welpe mit seinen Artgenossen macht, wirkt sich negativ auf sein zukünftiges Verhalten anderen Hunden gegenüber aus. Hat Euer Liebling einmal gelernt, wie man sich seinen Artgenossen gegenüber verhält und benimmt, werdet Ihr und Euer Vierbeiner viel Spaß bei Euren Spaziergängen haben. Denn was gibt es schöneres als Hunde, egal ob jung oder alt, beim ausgelassenen Spielen zu beobachten. Gönnt euch und Eurem Liebling diese Momente. Mit einem gut erzogenen und sozialisierten Hund seid Ihr überall willkommen, und müsst nicht als Einzelgänger nachts durch die Straßen schleichen.
Claudia Schechinger
zertif. HundepsychologinnTR®