Hunde sind sehr soziale Tiere. Sie lieben und brauchen die Nähe des Rudels bzw. des Menschen. Im günstigsten Fall richtet Ihr ihm zwei Schlafplätze ein. Einen Ruheplatz, bei dem er sich unter Tags in Ihrer Nähe niederlassen kann, und einen Schlafplatz. Damit der kleine Racker nicht das Gefühl bekommt er müsse sich um alles kümmern, und kontrollieren wer ein und aus geht, solltet Ihr nach Möglichkeit den Welpenschlafplatz bzw. Ruheplatz nicht in den Hausflur verlegen. Das kann zu Missverständnissen führen und später sogar zum Problem werden.
Der Welpenschlafplatz des kleinen Welpen sollte so gewählt werden, dass er nicht ganz abgeschottet ist, aber doch in Eurer Nähe, und trotzdem in Ruhe schlafen kann. Welpen bzw. erwachsene Hunde brauchen eine Rückzugsmöglichkeit bei der sie von NIEMANDEN gestört werden. Weder Besucher noch Ihre Kinder, sowie Ihr selbest solltet den Welpen sowie später den erwachsenen Hund, dort stören. Vor allem Kinder sollten lernen den schlafenden Hundewelpen dort ganz und gar in Ruhe zu lassen. Welpen verführen natürlich dazu ständig geknuddelt und gestreichelt zu werden. Kinder sollten aber unbedingt lernen, dass Hunde kein Spielzeug sind, und ihnen auch nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen. Auch das Hunde genauso schmerzen empfinden wie wir, sollte Kinder eindringlich erklärt werden.
Vierbeiner, egal ob jung oder alt, brauchen viel Schlaf und Ruhe. Die Frage, ob nun der neue Hausgenosse auf die Couch oder ins Bett darf, müsst Ihr selbest beantworten.
Die Mär, das Hunde uns „dominieren“ wenn sie erhöht schlafen, könnt Ihr getrost vergessen. Wir würden ja auch nicht auf die Idee kommen unseren Kindern die Couch zu verbieten, in der Angst sie könnten sich dann als „Chef“ fühlen. Unsere Fellnasen lieben es einfach nur erhöht zu liegen. Sie brauchen die Nähe bzw. den Körperkontakt, der auch für die soziale Bindung sehr wichtig ist. Aber wie gesagt, es ist Eure Entscheidung.
Denkt aber auch an schmuddeliges Wetter. Wenn Euer Fellknäul nass und schmutzig ist, wird ihn das mit Sicherheit nicht davon abhalten auf die Couch oder ins Bett zu springen. Dem Welpen dann urplötzlich zu verbieten sich dort nieder zu lassen, würde er nicht verstehen. Einmal „Hü“ und einmal „Hott“ verunsichert den kleinen Hund nur. Grundsätzlich sollte ein Ge- bzw. Verbot für immer gelten.
Darf er nicht mit ins Bett solltet Ihr ihm zumindest daneben einen Welpenschlafplatz einräumen. Schon deswegen das er nachts nicht das ganze Haus zusammen heult, weil er sich einsam und verlassen fühlt. Schließlich soll er sich ja sicher und geborgen bei Euch fühlen.
Wenn Ihr Zwinger- oder Kettenhaltung in Erwägung ziehen solltet, verzichtet bitte lieber auf einen Hund. Die soziale Isolation liegt nicht in der Natur unserer vierbeinigen Freunde, und kann außerdem zu schweren psychischen Störungen führen.
Einen Hund auf die Art unter zu bringen hat nichts mit artgerechter Haltung oder gar Tierliebe zu tun. Schließlich wollet Ihr ja einen Freund an Eurer Seite haben und kein seelisch verkümmertes Lebewesen, das einsam vor sich hin vegetiert, und die Welt nicht mehr versteht weil er am Familienleben nicht teilnehmen darf.
Claudia Schechinger
zertif. HundepsychologinnTR®